Pressemitteilung zu sozialen Erhaltungsgebieten
In den vergangenen Jahren ließ sich in Koblenz ein klarer Anstieg der Mietpreise von 5,76 € auf 9,17€ pro m² beobachten. Dass dies von einer Mehrheit der Koblenzer*innen als großes Problem wahrgenommen wird, zeigt auch die Umfrage im letzten Bürgerpanel der Stadt. Demnach sind mehr als zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass es in Koblenz schwierig ist, eine gute Wohnung zu einem vernünftigen Preis zu finden. Nur 9% sehen das anders. Mit den steigenden Mietpreisen geht die Befürchtung einher, dass Personengruppen, welche sich die höheren Mieten nicht leisten können, aus ihrem Viertel verdrängt werden. Das schadet besonders solchen Bürger*innen, die eng mit ihrem Viertel verbunden sind. Diese verlieren durch eine Verdrängung nicht nur ihren Heimatort, sondern auch den Anschluss an ihr soziales und kulturelles Umfeld.
Um den Wohnungsmarkt zu entspannen, setzt sich die gemeinsame Stadtratsfraktion von LINKE und PARTEI schon seit langem für den Bau von neuen Wohnungen, vor allem im Bereich des sozialen Wohnbaus, ein. Doch da das allein nicht ausreicht, um Vertreibungen entgegenzuwirken, stellen wir in der kommenden Stadtratssitzung, zusammen mit den Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD, einen Antrag auf soziale Erhaltungsgebiete. In solchen Erhaltungsgebieten könnte die Stadt Sanierungsprozesse besser steuern, wodurch Aufwertungsprozesse sozial verträglicher ablaufen würden. So wäre die Wohnbevölkerung vor Verdrängungsprozessen geschützt, da unnötige Preiserhöhungen durch Luxussanierungen verhindert werden könnten. Gleichzeitig blieben nötige Renovierungen, wie auch die für den Klimaschutz nötigen energetischen Sanierungen, möglich. Somit würden die sozialen Erhaltungsgebiete, neben der Bewahrung des sozialen und kulturellen Zusammenhalts, auch einen guten Lebensstandard in den Stadtteilen gewährleisten.